A L F – Antispeciesist’s Latest Fault.

Der große Report zum Tierrechtswahn ist leider noch nicht fertig, da fällt die “Animal Liberation Front”, kurz “ALF” negativ auf, indem sie ein Aquarisikfachgeschäft ins Visier nimmt.
Darüber hinweg zu sehen ist nicht mehr möglich.
Die Tierrechtsaktivisten der Animal Liberation Front haben sich zu einem Farbanschlag auf das in der Aquaristik Szene relativ bekannte Fachgeschäft “das Aquarium” in Braunschweig bekannt.
Siehe: https://regionalbraunschweig.de/selbstjustiz-tierschuetzer-beschmieren-geschaeft/

 

Abgesehen davon, dass im Artikel fälschlicherweise von “Selbstjustiz” und “Tierschützern” gesprochen wird, fragt man sich, welcher Grundgedanke hinter einer sinnlosen Tat wie dieser steht.
Laut der Regionalzeitung sagte ALF folgendes zur Straftat:

Wir wollen mit unserer Tat mit den speziesistischen und diskriminierenden Gedanken brechen, dass Menschen das Recht hätten, über Leben, Qual und Tod von anderen Tieren zu verfügen“, begründet die ALF die Schmierereien in einer Pressemitteilung.

Da ist er wieder – der antiwissenschaftliche Gegenentwurf zur Evolution – Antispeziezismus. Gepaart mit einem Verständnis der Hobbyisten, der von einem anderen ideologischen Stern stammt.

Es gilt klarzustellen, dass diese “Selbstjustiz” lediglich durch die ideologischen Wirren von ALF als solche gesehen werden kann. Das bloße Betreiben eines Aquaristikfachgeschäftes (welches zudem als einer der seriösesten in Deutschland gilt) an sich, zieht bei kausaler Betrachtung des Geschehens keine Selbstjustiz nach sich.
Eine nachvollziehbare Form von Selbstjustiz lässt sich nur für den subjektiven Eindruck durch die Augen eines radikalen Tierrechtlers erkennen. Dabei ist man nicht automatisch Tierschützer, wenn man sich zum Schutz des Tieres berufen fühlt.
Der Artikel lässt also eine objektive Betrachtung der Sache kaum zu.

 

Antispeziesismus – das ist der Gedanke, dass das über Jahrhunderte empirisch nachgewiesene System der biologischen Taxonomie quasi nichtig ist, weil es Individuen durch Zugehörigkeit zu einer bestimmten Art diskriminiere.
Der Mensch wird mit anderen Arten auf eine Ebene gestellt, da man ausschließlich auf das einzelne Individuum schaut, nicht auf die Art.

Durch diese Form der Betrachtung entfallen auch die generellen Unterschiede von Bedürfnissen einzelner Spezien.
Dem Fisch im Aquaristikgeschäft wird so aus anthropozentrischer Sicht der selbe Drang nach Freiheit, wie bei Homo sapiens unterstellt. Und das anhand eines ideologischen Konstruktes.
Dabei legt man auf all die Unterschiedlichkeit und Vielfalt der Evolution ein Gewand des Undifferenzierten.
Das Differenzieren zwischen Mensch und anderen Tieren, zwischen Ameise und Braunbär – es wird nach dieser Logik übereflüssig.
Jedem Individuum werden Rechte zugestanden.
Rechte, jenes Konstrukt also, welches eine menschliche Erfindung war und vom Prinzip her allen anderen Arten fern ist.

Es ist das große Problem der Tierrechtsideologie: Man setzt die selben Maßstäbe für alle Arten an, obgleich die Skala eine andere sein müsste. Oder um es metaphorisch zu betrachten:

Man möchte die Länge eines Lebewesens anhand einer Waage messen.
Der Mensch ist einzigartig aufgrund seiner Position in der Evolution, als dass er sich im Prinzip nicht mehr mit Hilfe seiner Urinstinkte um sein Überleben sorgen muss.
Er hat sich durch seine Spitzenposition im Tierreich das Luxusgut Kultur angeeignet, mit welchem er in Form von Tierrechtlern nun auch andere Arten werten möchte.
Tierrechtler möchten gerne undifferenziert allen anderen Tierarten das selbe Korsett überziehen und interessieren sich nicht für Artenschutz oder dadurch entstehenden Tierschutz. Sie halten sich ironischerweise gar selbst für Tierschützer, da sie andere Tiere mit menschlichen Maßstäben messen, um sich eine banal zu erreichende Freiheit eines Individuums zu schaffen. Menschliche Werte sind eben jene, die dem Menschen selbst am nähsten sind. Kurzerhand werden diese auf andere Spezien übertragen.

Diese Logik führ dazu, dass ein Antispezisismus nicht nur ideologisch falsch, sondern alles andere als tierfreundlich ist. Er ist egoistisch und genau das, was er glaubt abschaffen zu wollen: Anthropozentrismus par excellence!
Eine solche menschlich, egoistische Bewegung schreibt sich auf die Fahne für Tiere handeln zu wollen, obgleich sie vor allem für die Interessen ihres kulturellen Verständnisses handelt. Das ist schizophren.

 

In einem Aquaristikfachgeschäft werden ALF Aktivisten vor allem Fische finden.
Fische, die andere Interessen und Bedürfnisse, als fremdartige Lebewesen besitzen. Es gibt Arten, die besonders viel Schwimmraum benötigen, es gibt Arten, die sterben nach einigen Monaten, weil ihr Mini Gewässer in der Natur austrocknet, obgleich ihre Lebenserwartung in einem Aquarium viel länger sein kann.
Um dies mit fachlicher Kompetenz nach Außen zu tragen sind die Händler da.

In unserer Welt funktioniert das eben über den Handel. Ein Systemprinzip, welches kein Fisch auf dieser Welt verstehen kann. Alleine deswegen nicht, weil er sich in seinen Lebensbedingungen und -zielen stark von Homo sapiens unterscheidet.
Darum führt der Handel generell auch nicht automatisch zur Ausbeutung der Tiere, da diese Wertung lediglich durch den kulturellen Hintergrund von Homo sapiens ermöglicht wird. Für einen Vertreter der Fische ist es essenziell zu überleben und sich fortzupflanzen und nicht die Freiheit auf einer Harley auf der Route 66 zu spüren…
Ja, selbst, wenn Fische fühlen können, was wissenschaftlich nicht eindeutig geklärt ist, unterscheidet sich die Lebenswelt von Fisch und Mensch enorm.

Ihr fehlt vor allem die Einzigartigkeit einer Ausbildung von Kultur, um die sich die Lebenswelt eines Homo sapiens ständig dreht. Die kulturelle Lebenswirklichkeit des H. sapiens wird lediglich durch Todesangst unterbrochen.
Sei es, weil man sich mitten in einem schrecklichen Unfall wiederfindet, von einer Missernte heimgesucht wird oder weil man an einer krankhaften Störung in Form von Panikattacken leidet, die natürliche Urängste diffus an die Oberfläche buxiert. Ein Überlebensreflex, mit dem sich andere Arten viel öfter konfrontiert sehen, bei uns aber meist nur noch in einer solchen Form zu einem übersteuerten Leiden wird.
Der Mensch hat sich also größtenteils von der Lebenswirklichkeit des Überlebensinstinktes verabschiedet, weil seine Überlegenheit in der Nahrungskette und durch den technischen Fortschritt andere Aspekte wichtig werden ließ. Wie eben die kulturelle Wirklichkeit, die letztlich auch Gesellschaften und Gesetze hervorgebracht hat.

Andere Arten sind so weit von dieser Wirklichkeit entfernt, als dass es menschlicher Egoismus wäre, würden wir diese Annehmlichkeiten der Überlegenheit auf Arten übertragen, die noch ein fester Bestandteil der Selektion durch Natur und Prädatoren sind.
Das funktioniert nicht. Und deshalb funktioniert auch der Antispeziesismus nicht, ebenso wenig wie die hiesigen Vorstellungen von Tierrechtlern.

 

 

Beitragsbild:
Memegenerator: https://memegenerator.net/instance2/5479790 , “Alf” © Warner Bros

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