Gefahrentiere in Deutschland…

5 Tiere, die in Deutschland gefährlicher oder gleich gefährlich sind, als Arten, die ab dem 01.01.2015 in Nordrhein-Westfalen komplett verboten sind.Als kleine “Nuance” auf die bald wohl in Kraft tretende neue Verordnung zur Tierhaltung in NRW folgt eine Liste mit Arten, die in Deutschland anzutreffen sind und/oder weiterhin gehalten werden dürfen.
In Gegenüberstellung dazu Arten, die demnächst verboten sein werden.
Mit dabei auch das Gefahrenpotenzial und die Todesfälle, die diese Arten innerhalb Deutschlands verursacht haben.
Ich erspare mir weitere Kommentare zu dieser Aufstellung und überlasse Ihnen die Deutung…

 

 

 

Platz 5: Kreuzotter (Vipera berus)

vipera

Art der Gefahr: Mittelschwere Vergiftung durch Biss.

Vorkommen: Größere lokale Vorkommen deutschlandweit.

Auswilderung: Bereits heimisch.

Todesfälle: Keine, strittiger Todesfall einer älteren Dame. Regelmäßig leichte bis mittelschwere Bissunfälle im natürlichen Lebensraum, keine Statistik.

Die Haltung muss im Sinne des Artenschutzes gemeldet werden, ist aber nun theoretisch nach der neuen Liste verboten, da diese besagt, dass “alle Giftzahn tragenden Schlangen” verboten sind (obwohl diese Art in Deutschland natürlich vorkommt).

oder

Alle Giftzahn tragenden Schlangenarten (über 694 )

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Art der Gefahr: Schwache, bis tödliche Vergiftung.

Vorkommen: Weltweit, je nach Art auch in Deutschland heimisch.

Auswilderung: Tropische Arten nur in Terrarien oder bei entsprechendem Klima möglich, heimische Arten in den jeweiligen Biotopen überlebensfähig.

Todesfälle: (heimische Arten, wie die Kreuzotter, s.o., außen vor:) Keine gemeldeten Todesfälle. Regelmäßig leichte bis schwere Bissunfälle der Halter. Keine Statistiken vorhanden.

Die Haltung ist verboten.

 

 

 

 

 

 

Platz 4: Ammen-Dornfingerspinne (Cheiracanthium punctorium)

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Art der Gefahr: Mittelschwere Vergiftung, die u.a. zu Kreislaufversagen führen kann.

Vorkommen: Süd- und (Nord)Ostdeutschland.

Auswilderung: Bereits heimisch.

Todesfälle: Vermutlich keine. Gelegentliche Bisse (ohne Statistik) vorhanden.

Die Haltung ist nicht genehmigungspflichtig und erlaubt.

oder

Alle Spinnen der Gattungen Latrodectus, Loxosceles, Phoneutria, Sicarius und Macrothele, sowie die Arten Atrax robustus und Hadronyche modesta (> 200 Arten)

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Art der Gefahr: Mittelschwere, selten schwere (Phoneutria) Vergiftung.

Vorkommen: Lediglich in Terrarien mit entsprechenden klimatischen Bedingungen. Einige Arten gelangen als “blinder Passagier” in Bananenkisten nach Deutschland.

Auswilderung: Außerhalb der warmen Jahreszeit oder entsprechenden klimatischen Räumen nicht möglich.

Todesfälle: Keine. Aber ab und an Zwischenfälle mit Haltern. Keine Statistiken vorhanden.

Die Haltung ist verboten.

 

 

 

 

 

 

 

Platz 3: Wespe (Vespula vulgaris & V. germanica) & Biene (Apis mellifera)

wespe

Art der Gefahr: Starker Schmerz bei Stich, potenziell lebensbedrohlich bei Allergie.

Vorkommen: Deutschlandweit.

Auswilderung: Bereits heimisch.

Todesfälle: 335 zwischen 1990 und 2006, hohe Dunkelziffer. Zzgl. lebensbedrohlicher Allergieschock ohne Tod, statistisch nicht erfasst (hohe Dunkelziffer).

Die Haltung bedarf keiner gesonderten Genehmigung und ist bei Bienen oft erwünscht (Ne?)

oder

Geschätzt > 100 Skorpion Arten aus den Gattungen: Androctonus, Buthacus, Centruroides, Hemiscorpius, Hottentotta, Leiurus, Mauritanobuthus, Mesobuthus, Parabuthus und Tityus

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Art der Gefahr: Schwere Vergiftung, zum Teil mit Todesfolge.

Vorkommen: Lediglich in Terrarien mit entsprechenden klimatischen Bedingungen.

Auswilderung: Außerhalb der warmen Jahreszeit oder entsprechenden klimatischen Räumen nicht möglich.

Todesfälle: Keine. Aber regelmäßig Zwischenfälle mit Haltern. Keine Statistiken vorhanden.

Die Haltung ist verboten.

 

 

 

 

 

 

Platz 2: Der gemeine Holzbock, Zecke ( Ixodes ricinus )

Ixodes_ricinus

Art der Gefahr: Tod durch Übertragungsmöglichkeit zum Teil gefährlicher Krankheiten möglich, wie z.B.:
Lyme-Borreliose, Babesioise, Tularämie oder Frühsommer-Meningoenzephalitis . ( https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/Z/Zecken/Zecken.html )

Vorkommen: Kommt deutschlandweit vor. Risikogebiete hinsichtlich gefährlicher Krankheiten vor allem in Süddeutschland.

Auswilderung?: Bereits heimisch.

Todesfälle: Ein Fall . Aber 2011 alleine 423 gemeldete Fälle von FSME in Deutschland.

Die Haltung ist nicht genehmigungspflichtig und erlaubt.

oder

Alle 36 Arten der Steinfische (Synanceiidae)

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Art der Gefahr: Schwere Vergiftung.

Vorkommen: Lediglich in Aquarien mit entsprechenden klimatischen Bedingungen.

Auswilderung?: Unmöglich, Meerwasserfische aus den Tropen, daher rascher Tod in angrenzenden Meeren (Nord- und Ostsee).

Todesfälle: Keine. Keine gemeldeten Zwischenfälle (zeitlos).

Die Haltung ist verboten.

 

 

 

 

 

Platz 1: Der Haushund ( Canis lupus familiaris )

hund

Art der Gefahr: Risiko großer mechanischer Verletzung durch starken Kiefer.

Vorkommen: Deutschlandweit verbreitet und Möglichkeit der Konfrontation, ca. 5.000.000 Hunde in Gefangenschaft.

Auswilderung?: Möglich, entlaufene Hunde werden gefangen und in Tierheimen gebracht.

Todesfälle: Durchschnittlich etwa  3 pro Jahr, keine offizielle Statistik über bundesweite Angriffe ohne Todesfolge.
In Berlin jedoch alleine 2011 706 gemeldete Hundeangriffe. Es ist daher deutschlandweit von einer hohen 4-stelligen Zahl auszugehen.

Die Haltung ist ohne Einschränkungen (zzgl. Hundesteuer) möglich, aber meldepflichtig. Nur sogenannte “Kampfhunde” sind mit einem Sachkundenachweis zu halten.

oder

Alle 25 Arten der Panzerechsen ( Crocodylia )

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Art der Gefahr: Risiko extremer mechanischer Verletzung durch kräftige Kiefer.

Vorkommen: Lediglich in Gefangenschaft und Zoos, innerhalb einer passenden klimatischen, geschlossenen Räumlichkeit.

Auswilderung?: Nicht möglich außerhalb der warmen Jahreszeit. Tiere sterben bei niedrigen Temperaturen.

Todesfälle: Keine. Keine gemeldeten Zwischenfälle (ohne Zeitraum).

Die Haltung ist verboten.

 

 

 

 

Bei der nächsten “Statistik in your face”-Aktion dann:
Welche Kosten verursachen “Exoten” in Deutschland im Gegensatz zu anderen Einsätzen, die nur eine bestimmte Bevölkerungsgruppe betreffen? Fußball zum Beispiel.

Fehler entdeckt? Das kann schon einmal vorkommen. Bitte unter info(ät)homoneo.de beschweren!

 

 

Bilder:
Hund & Beitragsbild: By Aman Bhardwaj AJ (Own work) [CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons
Krokodil: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bristol.zoo.crocskin.handbag.arp.jpg?uselang=de
Holzbock: von Richard Bartz, Munich Makro Freak (Eigenes Werk) [CC-BY-SA-2.5 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5)], via Wikimedia Commons
Steinfisch: von M0tty (Own work in the Aquarium Museum at Liège) [CC-BY-SA-3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons
Wespe: By (SecretDisc) (Own work) [GFDL (https://www.gnu.org/copyleft/fdl.html), CC-BY-SA-3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/) or CC-BY-2.5 (https://creativecommons.org/licenses/by/2.5)], via Wikimedia Commons
Skorpion: by Ester Inbar, available from https://commons.wikimedia.org/wiki/User:ST. [Attribution], via Wikimedia Commons
Sicarius (Spider): von JonRichfield (Eigenes Werk) [CC-BY-SA-3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons
Dornfinger: von Fritz Geller-Grimm (Eigenes Werk) [CC-BY-SA-2.5 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5)], via Wikimedia Commons
Kreuzotter: By Piet Spaans (Own work) [CC-BY-SA-2.5 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5)], via Wikimedia Commons

Ein Kommentar zu: “Gefahrentiere in Deutschland…

  1. Markus Bestler 4. August 2016 21:42

    Das gefährlichst Tier mit der extremsten Todesstatistik hätte vielleicht auch ne Bemerkung verdient:

    Homo sapiens sapiens.

    Allein die Verkehrsunfälle, es schreckt aber vor Mord ja auch nicht zurück…

    Deine Seite gefällt mir 🙂

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