Die Demaskierung.

Derzeit überschlagen sich die Meldungen über die AfD (Alternative für Deutschland). Die Beispiele für den Rassismus der AfD sind so zahlreich geworden, dass es nun einen eigenen Artikel notwendig macht, AfD und auch Pegida zu entlarven.

Eigentlich spiele ich nicht gerne mit bewussten Vergleichen der heutigen Zeit und vergangenen Verbrechen. Doch im Falle von AfD und Pegida gibt es nun mehr eine solche Verdichtung von rassistischen Parolen, dass kein Mensch in Deutschland mehr wegschauen sollte, es sei denn, er möchte es explizit und nimmt einen Zombie des Nationalsozialismus in Kauf.
Tatsächlich unterscheidet die AfD nur noch wenig von den damaligen Ideologien der Nationalsozialisten. Das klingt radikal und es mag übertrieben anmuten, aber die folgenden Beispiele werden Sie als Demokrat und Mensch nur noch mit Humor ertragen können…

lucke1Ich sagte: Als Mensch.

Auch Herr Lucke wird sich, trotz des Fehlens von Selbstkritik, welche Geister er da beschwört haben mag, allmählich über seine einstige Partei wundern.
Es fing mit der folgenden Aussage von Gauland vor ein paar Wochen an:

Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben.

… die er so gleich wieder dementierte, so gesagt zu haben.
… und dann doch gesagt hat.
Aha. Das war ja nicht das erste mal. Wobei der AfD keine Ausreden zu blöd sind.
Die geschriebene Antwort “Ja.” auf einen Facebookpost: Einfach mit der Maus ausgerutscht. Egal – Vergangenheit.
Und ein neuzeitlicher Antisemit wie Wolfgang Gedeon, dessen noch am wenigsten antisemitische Äußerung eine Art “jüdische Weltverschwörung” ist, sorgt glatt für die Existenzfrage der baden-wüttembergischen AfD Fraktion. Distanziert hat man sich davon. Aber nicht alle AfD Abgeordneten sehen das so.

Was nun folgt ist die Art und Weise, wie AfD Mitglieder die Existenz eines menschlichen Individuums sehen. Denn bei der bloßen Aussage, die er nicht gesagt haben will, aber dann doch zugab gesagt zu haben, blieb es nicht. Gauland legte nach.

Für AfD-Vize Alexander Gauland ist eine deutsche Fußballnationalmannschaft “schon lange nicht mehr deutsch” im “klassischen Sinne”. Profifußball sei “keine Frage der nationalen Identität mehr”, sondern “letztlich eine Geldfrage”, sagte Gauland dem “Spiegel” laut Vorabbericht vom Freitag. “Eine deutsche oder eine englische Fußballnationalmannschaft sind schon lange nicht mehr deutsch oder englisch im klassischen Sinne.”

(Quelle: Stern.de )

Was sagt er damit also?
Zuerst einmal sagt er das selbe, wie andere Mitglieder der AfD auch.
Ebenso wie die meisten Pegida Anhänger beschweren die sich auch über eine Kinderschokolade mit Kinderfotos der deutschen Nationalmannschaft.
( https://www.derwesten.de/panorama/rechte-hetzen-gegen-kinderschokolade-und-nationalspieler-id11855503.html )

Und die AfD kündigt selbst bei Facebook an:

afd1

Was aber bedeuten diese Sticheleien gegenüber der Nationalmannschaft?
Es geht nur um eins: Dass es Spieler gibt, die keinen typisch deutschen Namen haben und / oder eine andere Hautfarbe.
Die werden insbesondere vehement von Anhängern der AfD, ebenso wie von Pegida, scharf attackiert…

kommentar1Angestachelt werden die Parteianhänger auch gleich aus der obersten Riege.
Der Kommentar nämlich wurde unter folgenden Beitrag von Beatrix von Storch gepostet:

storehc

Nun möchte ich noch einmal die Aussage von Gauland zitieren, um Ihnen etwas zu verdeutlichen:
“Eine deutsche Nationalmannschaft (ist) […] schon lange nicht mehr deutsch […]”
Diese Aussage, diese Stimmung, diese Meinungen – sie gründen alle darauf, dass Menschen wie Mesut Özil, Emre Can oder Jerome Boateng Teil der deutschen Mannschaft sind. Zuerst einmal geht man davon aus, dass diese Spieler einen Migrationshintergrund hätten – doch das stimmt nicht.

Schauen wir uns einmal den gesamten Kader der deutschen Mannschaft inklusive des erweiterten an – ach wissen Sie was? Ich mache es Ihnen leichter und liste Ihnen gleich jeden Spieler, der einen nicht urdeutschen Namen hat, auf:

  • Marc-Andre ter Stegen
  • Jerome Boateng
  • Emre Can
  • Shkodran Mustafi
  • Jonathan Tah
  • Sami Khedira
  • Mesut Özil
  • Mario Gomez
  • Leroy Sane
  • Antonio Rüdiger
  • Karim Bellarabi
  • Ilkay Gündogan
  • Sidney Sam
  • Lukas Podolski

Das sind ganz schön viele, nicht wahr? Ich kann Sie jedoch beruhigen – es sind um ein vielfaches mehr Spieler im Gesamtkader. Sie Kackrassist!
Für AfD und Pegida sind es eigentlich zu viele. Und außerdem werden sie gerne als Migranten tituliert.
Sind sie das denn eigentlich? All diese Spieler haben entweder einen nicht typisch deutschen Namen oder ein nicht typisch deutsches Äußeres.

Ich zeige Ihnen die selbe Liste noch einmal mit den Geburtsorten der einzelnen Spieler. Passen Sie jetzt genau auf!

 

  • Marc-Andre ter Stegen, *Mönchengladbach
  • Jerome Boateng, * Berlin
  • Emre Can, *Frankfurt am Main
  • Shkodran Mustafi, *Bad Hersfeld
  • Jonathan Tah, *Hamburg
  • Sami Khedira, *Stuttgart
  • Mesut Özil, *Gelsenkirchen
  • Mario Gomez, *Riedlingen
  • Leroy Sane, *Essen
  • Antonio Rüdiger, *Berlin
  • Karim Bellarabi, *Berlin
  • Ilkay Gündogan, *Gelsenkirchen
  • Sidney Sam, *Kiel

 

Sie sehen schon, ich habe einen Spieler vergessen…
Und das ist die Ironie an der Sache:

  • Lukas Podolski, *Gliwice (Polen)

 

Der einzige in der Liste, den wohl sowieso kein Kritiker als nicht-deutschen Spieler gesehen hätte, wurde nicht in Deutschland geboren.
Alle anderen Spieler wurden in Deutschland geboren, sprechen perfekt Deutsch und haben einen deutschen Pass.
Aber wissen Sie, worum es all den zitierten Menschen einschließlich Gauland geht?

Um die Rasse. Um die Hautfarbe. Kurz gesagt: Um die Gene, die ihr Äußeres ausmachen.
Denn sie sind das Einzige, was diese Spieler von einem Thomas Müller oder einem Manuel Neuer unterscheidet. Es ist das Einzige Unterscheidungskriterium, dass übrig bleibt und Sätze, wie die obigen entstehen lässt.
Liebe Leser, das ist Rassenkunde, wie sie im Buche steht. Eines Buches aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts, dass der NSDAP und anderen Rassenideologen ihren Grundstoff geliefert haben könnte.

Hier wird Menschen aufgrund ihrer scheinbaren Rasse das Deutschsein aberkannt. Nicht mehr und nicht weniger, der Aufschrei bleibt leider klein. Womöglich auch, weil sich kaum einer vor Augen geführt hat, was Aussagen, wie die von Gauland, in der Konsequenz bedeuten, da wir de facto gar keine ausländischen Spieler in unserer Nationalmannschaft haben.

Es ist ein Rückschritt in die dunkelsten Zeiten der Menschheitsgeschichte. Das ist die AfD von heute.
Der Aufschrei über Menschen wie Lukas Podolski bleibt aus. Ebenso war es mit Miroslav Klose, der tatsächlich der zweite Spieler war, der nicht in Deutschland geboren wurde, sondern ebenso in Polen.
Der Aufschrei bleibt nicht wegen mangelnder Konsequenz aus, oder weil diese Rechten sie sympathischer fänden, sondern weil sie weiß sind und Polen ja auch irgendwie mal Teil Deutschlands war… jedenfalls für ewig gestrige.
Es sind nicht die gesprochenen Worte, die etwas über die Ansicht eines Menschen sagen, sondern jene, die nicht gesagt werden.

 

Zum Abschluss noch einen perversen Ausritt zum dresdener Schreckgespenst: Pegida.
Kennen Sie die hier noch?

Tatjana Festerling hat sich mittlerweile mit Lutz Bachmann und dem Rest von Pegida zerstritten.

Man hat sie nun “wiedergefunden”. Und zwar in Bulgarien – bei der bewaffneten Bürgerwehr.
Siehe: https://www.tagesspiegel.de/politik/buergerwehren-in-bulgarien-ex-pegida-frontfrau-will-im-kampf-gegen-fluechtlinge-notfalls-ihr-leben-geben/13830834.html

Sie möchte “für die Festung Europa” kämpfen.
Dabei trägt sie Abzeichen der verurteilten, sogenannten “Flüchtlingsjäger” aus Bulgarien, die in der Vergangenheit für gewalttätige Angriffe auf Flüchtlinge bekannt wurden…

festeröo

Diese paramilitärische und bewaffnete Bürgerwehr setzt selbst Panzer gegen flüchtende Menschen ein, berauben sie und fesseln sie mit Kabelbindern
( https://www.tagesschau.de/ausland/fluechtlinge-bulgarien-103.html ) , im Jahr 2016.
Vielleicht auch gerade jetzt, wenn Sie entspannt Zuhause diesen Text lesen.

Letztlich gibt es für all diese Leute nur noch eine Person, die wirklich stolz auf sie gewesen wäre…

 

 

hitti

 

… denn unterscheiden tut sie nur noch wenig voneinander. Außer der politische Erfolg.
Helfen Sie mit, dass das auch so bleibt und wählen Sie irgend etwas – nur nicht Ihr eigenes Unglück.
Schließlich lesen Sie ja diesen Blog, Sie sind schlauer.

 

 

 

 

Beitragsbild:
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Öffentliches Interesse. 😉

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